Der FC Augsburg kommt nach Nördlingen – Bericht
Jahresfeier der FCA-Freunde Rieskrater
Am 21. Januar 2015 wurde unserem Fanclub eine große Ehre zu teil. Rund 40 Mitglieder empfingen an diesem Abend den Finanzvorstand der FCA-Profiabteilung Peter Bircks sowie den FCA-Manager Stefan Reuter.
Unter großem Applaus wurden beide um etwa 19:30 Uhr begrüßt. Nach einer kurzen Runde Small-Talk unter den anwesenden wurde die große Gesprächsrunde von Fanclub-Präsident Roland Zühlke eröffnet.
Kurz lies er die Historie der FCA-Freude Rieskrater Revue passieren und erklärte den Anwesenden Mitgliedern noch einmal die Unterschiede zwischen aktiver und passiver Mitgliedschaft. Gleich im Anschluss begrüßte er noch einmal ausführlich die beiden anwesenden Ehrengäste.
Gleich zu Beginn übergibt Peter Bircks als Gastgeschenk eine Marionette des bekannten „Urmel“ der Augsburger Puppenkiste.
Kurz stellt er sich selbst vor und erläutert die Unterschiede und Zusammenhänge zwischen Amateur und Profiabteilung des FC Augsburg.
Mit viel Humor erzählt er von seiner Vereinsvergangenheit. Im Jahr 1990 übernahm er den Verein, welcher finanziell am Boden lag. Er ernannte Armin Veh zum Trainer und baute den FCA von Grund neu auf. Als er 1996 sein Amt als Präsident wieder abgab war der Verein wieder schuldenfrei.
Bis zum Jahr 2000 hatten seine Nachfolger den FC Augsburg wieder in ein tiefes, finanzielles Loch gerissen.
Nach etwas Überzeugungsarbeit stellte er sich als Aufsichtsrat zu Verfügung und holte Walter Seinsch mit ins Boot. Seit diesem Zeitpunkt wurde ein sehr strenger Blick auf die Finanzen gerichtet, denn nur wer wirtschaftlich stabil ist, kann sich sportlich über Jahre stabil halten.
Nachdem die ersten sportlichen Erfolge zu sehen waren und die Finanzen wieder in die richtigen Bahnen gelenkt wurden machten sich das Team aus Bircks, Seinsch und dem restlichen Aufsichtsrat bereits zu Zeiten der Bayernliga an die Planungen für ein neues Stadion. Möglich günstig aber auch nah am Fußballgeschehen für eine grandiose Stimmung entstand so die uns allen bekannte SGL-Arena (ehemals Implus-Arena).
Mit einem Dank für die vergangenen sportlichen Leistungen des FCA übergab Peter Bircks das Wort an den Augsburger Manager Stefan Reuter.
Mit Freude berichtet der Weltmeister von 1990 über seine Entscheidung nach Augsburg zu gehen. Immer wieder war er in deutschen Sportstadien unterwegs und besonders von der Stimmung in der Augsburger Arena war er sehr angetan. Er betonte wie wichtig es für einen Spieler ist, dass die Fans hinter ihm stehen und dieser so die, manchmal nötigen, 10 Prozent mehr geben kann.
Er berichtet von seiner Zusammenarbeit mit Markus Weinzierl und dem „Wiederaufbau“ der Mannschaft nach nur 9 Punkten in der Hinrunde.
Gleich nachdem er seine Aufgabe als Manager angenommen hatte, fuhr er zusammen mit Mannschaft und Trainerstab ins Trainingslager nach Belek. Hier konnte er die Spieler und Offiziellen am besten kennenlernen. Der Zusammenhalt ist in der Mannschaft immer das oberste Ziel. Gerade bei Neuverpflichtungen war dies zu spüren. Nur wenn Finanzvorstand, Trainer und Manager gleicher Meinung über Spieler waren wurde eingekauft. Reuter bezeichnete es als „eine unglaublich reizvolle und schöne Aufgabe!“
Auch berichtete er von seiner Zeit als aktiver Fußballspieler. Von den Anfängen in Dinkelsbühl und Nürnberg sowie den Stationen bei Bayern München und Juventus Turin. Mit Dortmund wurde er mehrmals Meister bis er 2004 seine aktive Karriere beendete und seinen Lebensmittelpunkt in München einrichtete, weil er sich in Bayern doch am wohlsten fühle.
Während seiner Profi-Zeit hatte er den Kontakt in seine Heimat Dinkelsbühl nie abgebrochen und kommt auch noch heute regelmäßig „nach Hause“ um Verwandte zu besuchen.
Bevor die Fragerunde gestartet wurde lobte Fanclub Präsident Zühlke die Leistungen der Federführenden beim FC Augsburg. „Nur durch gute Arbeit im Hintergrund ist ein so großer sportlicher Erfolg überhaupt möglich.“, so Zühlke wörtlich.
Reuter sagte, dass er die erfahrenen Spieler dazu auffordert die jüngeren Spieler mitzunehmen und in die Mannschaft zu integrieren. „Ich lebe die Vorstellung, dass sowohl die einzelnen Spieler als auch der FCA das Beste aus dem Gesamten ziehen können.“, gab er den gespannt lauschenden Fans zu verstehen.
Peter Bircks fügte noch hinzu, dass es auch wichtig sei Offenheit gegenüber Lob und Kritik zu zeigen.
Des Weiteren schilderte er den Vorteil einer sinnvollen Verschlossenheit gegenüber der Öffentlichkeit bei Personalthemen. Paradebeispiel war hierbei der Wechsel von Walther Seinsch zu Klaus Hofmann. Der gesamte Vorstand hat zu diesem Thema möglichst lange geschwiegen um die Aufmerksamkeit nicht vom sportlichen Erfolg weg und hin zum Wechsel an der Spitze zu ziehen. Ein ruhiges Umfeld sei vor allem für junge Spieler sehr leistungsfördernd.
Bei der Frage nach dem Nachwuchs sagte Bircks wörtlich: „Hier ist schon etliches entstanden aber wir müssen dran bleiben um hier die `Früchte´ zu ernten.“ Die Investition in den Nachwuchs reißt nicht ab und soll in den nächsten Jahren sogar noch weiter ausgebaut werden. Bisher werden etwa 140 Jugendliche ab der D-Jugend aufwärts am neuen Nachwuchsleistungszentrum in der Donauwörther Straße ausgebildet und gefördert.
Aus dem Besuch der FCA-Führung beim Ausbildungszentrum von Ajax Amsterdam, welcher etwa eine Woche vorher statt fand, zogen die Vorstandsmitglieder neue Erkenntnisse und Möglichkeiten zur Nachwuchsförderung. Gerne würde Herr Bircks ein Talent aus den eigenen Reihen bis zum Stammspieler in der Profi-Elf „hochziehen“. Dies ist allerdings aufgrund der großen Leistungsdichte nicht so einfach.
Die gestellten Fragen wurden stets mit viel Humor beantwortet ohne die Ernsthaftigkeit dahinter nicht zu vergessen.
Beim Thema Neuverpflichtungen und Stadionausbau antwortete Peter Bircks: „Wir diskutieren ob wir in Beine oder Steine investieren.“
Die Lücke in der Verteidigung ist eine große Sorge unter den Fans. Stefan Reuter erläutert, dass Verpflichtungen im Affekt nicht immer sinnvoll sein müssen. Unter Umständen muss man auch innerhalb der aktuellen Mannschaft umstellen um diese Lücke zu schließen.
Neuverpflichtungen sind wichtig müssen aber, gerade beim geringen Etat des FC Augsburg, auch bezahlbar sein.
Auch Reuters eigene Arbeitssituation beschäftigte die Anwesenden. Er habe zwar immer wieder Angebote andere Vereine, stehe jedoch zu der Devise, dass man bei etwas bleibt was man angefangen hat.
Er lobt auch die gute Zusammenarbeit mit Markus Weinzierl. „Wir müssen uns gemeinsam weiterentwickeln.“
RB Leipzig war ebenso ein Thema wie der Wandel vom Traditionsverein hin zum „Geschäft Profifußball“.
Auch die Frage nach der Fernseh-Bezahlung wird gestellt. Peter Bircks berichtet, dass bei Fernsehgeldern ein Platz in der Bundesligatabelle etwa eine Millionen Euro ausmacht.
Große Sponsoren sind für den Finanzvorstand immer ein großes Thema, doch ist nicht nur Geld ein Thema sondern auch ein gewisses Interesse des Sponsors für den FCA nötig. Peter Bircks versucht alles möglich zu machen um Interessenten zu überzeugen. Der Faktor Erfolg ist hier eine große Hilfe.
Nach Abschluss der Fragerunde unter großem Applaus bedankt sich der Vorstand der FCA-Freunde Rieskrater Roland Zühlke bei Peter Bircks und Stefan Reuter für den Besuch und übergibt als regionales „Schmankerl“ einige ausgewählte Wurstdosen.
Nach einigen Unterschriften auf Trikots und Autogrammkarten wurden die beiden in Richtung Augsburg verabschiedet.
Die FCA-Freunde Rieskrater möchten sich noch einmal herzlichst für den sehr informativen und amüsanten Besuch von Peter Bircks und Stefan Reuter bedanken.
Wir wünschen weiterhin viel Erfolg in der Bundesliga und hoffen auf viele spannende Spiele unseres FC Augsburg.
Bildergalerie zum Besuch
Starker Bericht! Hab leider den gefällt-mir-Button nicht gefunden 😉
Danke 😉
Super! Danke fürs schreiben und online stellen!